Programm
Programmübersicht
Die transmediale 2019 stellt die Frage in den Mittelpunkt, welche Rolle Emotionen, Empathie und kulturelle Emergenz in der digitalen Kultur spielen. Diesem thematischen Schwerpunkt entsprechend soll eine Umgebung für Emergenz von Erfahrungen und Wissen geschaffen werden, die über den begrenzten Zeitraum der öffentlichen Festivaltage hinausgeht. Zudem verzichtet die transmediale dieses Mal auf eine Ausstellung und klar definierte Sektionen: Screenings, Performances, Vorträge und Workshops werden in einer hybriden Programmstruktur kontinuierlich miteinander verzahnt und aufeinander bezogen.
Die neu eingeführten transmediale Study Circles sind bereits im Oktober 2018 gestartet; sie bieten nicht nur einen Raum für Reflexion und tiefergehende Auseinandersetzung mit zentralen Fragen des Festivals, sondern generieren auch eine Vielzahl von Inhalten, die den Rahmen und einen Teil des Kernprogramms der transmediale 2019 bilden. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in einer begleitenden Dokumentation durch das transmediale/journal wider, das in zwei neuen Online-Ausgaben Inhalte der beiden Study Circle-Themenkomplexe Affective Infrastructures und Uneasy Alliances aufgreifen wird.
Neben etablierten Veranstaltungsformen wie Keynotes, Performances und Kurzfilm-Screenings erhalten bei der transmediale 2019 partizipatorische und Bildungsformate größeren Raum: Das Workshop-Programm wird erweitert und beginnt gemeinsam mit dem neuen transmediale Student Forum bereits zwei Tage vor der offiziellen Festivaleröffnung.
Entdecke die Teilnehmer*innen der transmediale 2019.
Study Circle: Affective Infrastructures
Als einer von zwei neu eingeführten Study Circles, die den Rahmen der kommenden Ausgabe der transmediale bilden, stellt Affective Infrastructures das Verständnis des Begriffs der Infrastruktur – und sein Verhältnis zum Affektiven – zur Diskussion. In Begegnungen, Workshops und Diskussionen untersuchen die Teilnehmer*innen das Potenzial von Technologien, die Vielfalt und Differenz Raum bieten können. Die Teilnehmer*innen sind Marija Bozinovska Jones, Lou Cornum, Maya Indira Ganesh, Tung-Hui Hu, Fernanda Monteiro & Nadège, Pedro Oliveira und Femke Snelting. Mehr erfahren
Study Circle: Uneasy Alliances
Der Study Circle Uneasy Alliances nimmt die Frage zum Ausgangspunkt, wie sich Affekt und sozialer Wandel in Beziehung setzen lassen. Er untersucht in diesem Zusammenhang, wie neue Formen solidarischen Handelns durch die Verbindung von künstlerischen, aktivistischen und Tech-Ansätzen aufgebaut werden können. Die Teilnehmer*innen sind Jennifer Bennett, Marta Dauliūtė & Viktorija Šiaulytė, Carolina García Cataño, Wojciech Kosma, Ewa Majewska, Patricia Reed und Robin Vanbesien. Mehr erfahren
Study Circle Library
Während des Festivals wird die Study Circle Library im Haus der Kulturen der Welt aufgebaut. Konzipiert von Ebba Fransén Waldhör, lädt die Bibliothek dazu ein, sich vertiefend mit den Texten und Theorien zu beschäftigen, die als wichtige Referenzen für den Arbeitsprozess der Study Circles dienten. Mehr erfahren
Keynotes
In der ersten Keynote der transmediale 2019 stellt Jackie Wang eine Genealogie von Gefängnismacht vor und untersucht gleichzeitig das Potenzial ästhetischer und politischer Praxen der Selbstbefreiung aus der Zeitversklavung. Shaka McGlottens performativer Vortrag thematisiert die vernetzte Erfahrung von Liebe: Über Feminismus, Queer Studies und nonduales Tantra verknüpft McGlotten persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlicher Arbeit und Netzwerkkulturen. Ben Anderson und Rebecca Coleman treffen in einer Keynote Conversation aufeinander und diskutieren unter anderem über Formen der Langeweile in prekären Zeiten, Gefühls-Infrastrukturen und die gegenwärtige Politik.
Performances
In einer von der Künstlerin und Designerin Ebba Fransén Waldhör entworfenen installativen Umgebung präsentieren wir Performances wie Rory Pilgrims Software Garden, eine Arbeit zwischen Kabuki-Theater, Popkonzert und politisch-sozialem Aktionsraum. COPS – Corporation of People’s Situations beschäftigt sich mit dem Kollektiven und fragt, wie gegenwärtige globale und lokale Zusammenhänge thematisiert und sinnlich erfahrbar gemacht werden können.
Short Films
Unter den bei der transmediale 2019 gezeigten Filmen ist Filipa Césars und Louis Hendersons Sunstone, der dem technologisch-kulturellen Erbe der Fresnel-Linse mit ihren Assoziationen von Sehen und Verstehen nachspürt. In Mykola Ridnyis Film No! No! No! fallen die frühen 20er der Protagonist*innen aus dem ukrainischen Charkiw mit dem Kriegsausbruch in der Nachbarregion Donbass zusammen. Liza Johnsons In the Air porträtiert in der Verwebung von fiktionalen und dokumentarischen Elementen einen Ort, der seit Jahrzehnten unter einer Wirtschaftskrise leidet.
transmediale/CTM Performance: Actress + Young Paint
Gemeinsam mit dem CTM Festival präsentieren wir die Weltpremiere der jüngsten Zusammenarbeit zwischen Actress und Young Paint am 1. Februar und 2. Februar 2019. Der KI-basierte Charakter Young Paint hat nicht nur gelernt, auf Darren J. Cunninghams zwielichtige, unvorhersehbare, von der britischen Bass- und Raveszene inspirierte Musik zu reagieren, sondern auch, diese um eigene improvisierte Parts zu erweitern.
Workshop-Programm
Die kommende Festivalausgabe bietet ein breites Spektrum an Workshops: Bereits ab dem 29. Januar habt ihr die Möglichkeit, einen feministischen Datensatz aufzubauen, Masken zur Darstellung und Materialisierung von Erinnerungen zu gestalten oder die Macht der Niedlichkeit zu erforschen. Bitte beachtet, dass alle Workshops eine Voranmeldung erfordern. Mehr erfahren
Student Forum
Vom 29. bis 30. Januar 2019 findet erstmals das neue Student Forum der transmediale statt, das den Festivalbesuch von Studierendengruppen erweitern und vertiefen soll. Unter Beteiligung von Institutionen aus Bereichen wie Kunst, Wissenschaft und Design bringt das zweitägige Format vor den öffentlichen Festivaltagen verschiedene Ansätze der gegenwärtigen wissenschaftlichen Beschäftigung mit Medien zusammen. Mehr erfahren